Persönliche Eindrücke, Erfahrungen und / oder Empfehlungen, weil einfach interessant :-)

Praxistest dauer knapp 5Tage: Ich fange jetzt zum dritten Mal diese Bewertung an, weil ich gar nicht weiß wie ich diesen Test in Worte fassen soll! Also....

Erste Eindruck / Unboxing:

Verpackungsinhalt Standart

• Rollei Actioncam 400 (Akku ist nicht aufgeführt, aber enthalten - WICHTIG: Der Akku kann gewechselt werden!!!)
• Flache Halterung
• Fernbedienung für Handgelenk
• Stativ (Adapter für verschiedene Halterungen)
• Unterwassergehäuse
• Verriegelungsschraube
• Portabler Kamerarahmen
• Schnellspann‐Halterung
• Gebogene Halterung
• USB‐Kabel

Das Gerät und alle Komponenten machen, trotz des niedrigen Preises (unter 100 €), einen wertigen Eindruck. Sehr sauber verarbeitet. Passgenau und ganz wichtig; die Kamera klappert nicht im Unterwassergehäuse. Das Unterwassergehäuse ist wirklich sehr sauber verarbeitet und schließt exakt ab. Die Knöpfe klemmen nicht und geben eine akkurate Weiterleitung an die Kamera. Die Schließe lässt sich ohne Probleme öffnen. - Ein kleiner Tipp der Verkäuferin hierzu: Nach der Verwendung des Unterwassergehäuses im Wasser, besonders Salzwasser, bitte unbedingt alles gut trocken wischen, damit sich zum einen keine Feuchtigkeit auf die Kamera übertragen wird (beim Öffnen des Gehäuses) und da die Knöpfe sonst dazu neigen früher oder später Rost zu bilden. -

Die Actioncam an sich fühlt sich sehr wertig an. Die matte Oberfläche liegt gut in der Hand. Vom Material fühlt es sich an wie eine Silikonbeschichtung. Die Knöpfe:

• Power (und Menü)
• Auslöser (und Menüauswahl)
• WLAN - Aktivierung

reagieren sofort, ohne zu murren. Der Akku lässt sich ohne Probleme wechseln. Der Verschluss vom Akkufach ist sauber verarbeitet. Der Kartenslot für die Mirco SD Karte ist gut zugänglich. Ebenfalls die Anschlüsse für den USB und das Mini HDMI Kabel.

Der erste Eindruck ist also TOP!

Einschalten:

Ich schalte die Rollei Actioncam 400 also ein. Das Bedienmenü der Kamera ist simple und übersichtlich strukturiert. Ich mag das! Kein großer Schnick-Schnack. Ich ändere die Sprache. Den Rest belasse ich auf Standard. Ausgewählt wird über die drei Knöpfe der Kamera: Power, Auslöser, WLAN - Aktivierung.

Ich teste die erste Aufnahme im Indoor - Bereich unserer Wohnung. In Fensternähe nimmt die Kamera sehr schöne und flüssige Bilder auf. In dunkleren Bereichen wird das Bild schnell pixelig. Für mich kein Grund einen Punkt abzuziehen, da wir hier von einer Actioncam für unter 100 € sprechen. Auch beim Rennen durch unseren Flur filmt die Kamera sehr flüssige schöne Aufnahmen (bei entsprechender Beleuchtung!) Später teste ich die Kamera draußen. Bei Regen, Schnee, Sonnenschein. Klar, die beste Leistung wird bei Sonne erzielt. In den Abendstunden oder in dunklen Ecken in unserem Garten oder im Wald, da kommt diese Kamera schnell an ihre Grenzen. - Noch zu erwähnen, die Kamera film permanent im Fischaugenmodus, da ein 150° Festwinkel verbaut wurde. Einige Person hat das wohl gestört. Mich juckt das nicht die Bohne. Ich denke, das ist einfach eine reine Geschmackssache. -

Nun kommen wir zu dem verbauten Mikrofon (der Anschluss eines externen Geräts geht wohl leider nicht) Puh, was soll ich sagen. Hier fängt der Lack allmählich an zu bröckeln. Diese Aufnahmeleistung als schlecht zu bezeichnen, wäre noch ein Lob. Klar, im Unterwassergehäuse kann das Mikro kein einziges Wort aufnehmen. Ich hatte auch mit nichts anderem gerechnet. Aber ohne Gehäuse? Ich hatte Videos auf Youtube gesehen, mit einer weitaus besseren Mikrofonqualität. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Mikro vielleicht einen Fehler hat oder diese Kamera einfach ein Montagsmodell ist.

Über das Menü kann kann drei Mikrofon - Modi auswählen:

• Aus
• Outdoor
• KFZ

Logisch, aus ist aus. Aber selbst in den anderen beiden Modi habe ich auf meinem PC hinterher nur ein Flüstern gehört und das auch nur, wenn ich meine Lautsprecher auf volle Leistung gestellt habe.

Zum Test:

Ich habe jeweils einmal direkt in das Mikro gesprochen und einmal mit einem Abstand von 30 cm und dann mit einem Abstand von 1 m. Die letzten beiden Tests hätte ich mir sparen können, da man schon beim Ersten nur das besagte Flüstern vernommen hat. Einen halben Punkt Abzug. Warum nur einen Halben? Ich wusste vorher schon, dass dieses Mikro keine Wunder vollbringen kann, aber das es so unterirdisch schlecht ist, hat selbst mich überrascht!

Die mitgelieferte Fernbedienung finde ich immer noch klasse. Die Kopplung ist extrem simple und fast das Einzige, das in der mitgelieferten Bedienungsanleitung (Sparversion) erklärt wird. Also bitte erst die Bedienungsanleitung (komplette Version) der Kamera aus dem Netz laden! Sehr zu empfehlen! Ich packe Euch den Link unter die Bilder links!

Mit der Fernbedienung kann man sowohl Bilder auslösen als auch das Aufnehmen (Film) starten und stoppen. Ich habe das ein paar mal getestet. Auch durch geschlossene Türen oder Fenster (bis zu einer gewissen Distanz) gibt es keine Probleme. An dem Armband sind kleine LED`s die anzeigen, dass die Kamera eingeschaltet ist oder man sich gerade im Aufnahme - Modus befindet. Auch der Ladevorgang (über einen Mirco USB Anschluss auf der Rückseite) wird hier angezeigt. Sobald der Akku geladen ist, schaltet sich die Kontroll LED aus. Nach fünf Tagen Test musste ich jedoch feststellen, dass das verwendete Silikon des Armbands ein absoluter Fusselmagnet ist. Dadurch wirkt das Armband nach fünf Tagen bereits irgendwie dreckig und alt. Zudem sollte der verbaute Akku in der Fernbedienung laut Hersteller bis zu 450 Minuten halten. Bei unserem Test musste die Fernbedienung nach knapp 70 Minuten Laufzeit bereits wieder geladen werden.

Akkukapazität / Ladeverhalten Akku:

Vollständiges laden des Akkus, vor Inbetriebnahme der Kamera, mit dem, im Lieferumfang enthaltenen, Ladekabel über unseren PC. Laut Bedienungsanleitung soll der Akku, bei einer kompletten Entleerung, nach maximal fünf Stunden aufgeladen sein.

Ich zitiere aus der Bedienungsanleitung:

Vorbereitung
Aufladen des Akkus
Vor der ersten Verwendung der Rollei Actioncam 400, sollten Sie den Akku
vollständig aufladen.
Verfahrensweise:
1. Schließen Sie Rollei Actioncam 400 an einen Computer (oder andere
USB‐Stromquelle) an, mithilfe des USB‐Kabels (mitgeliefert).
2. A: Wenn die Kamera beim Aufladen eingeschaltet ist, leuchten 3
Kontrolllampen rot auf, bis der Akku vollständig aufgeladen ist.
B: Es leuchtet nur eine rote Kontrolllampe auf, wenn die Kamera beim Aufladen
ausgeschaltet ist.
3. Eine komplett entleerte Batterie dauert ca. 5 Stunden, um voll aufgeladen zu
werden. Die rote Kontrolllampe erlischt, wenn der Akku vollständig aufgeladen
ist.
Wenn die Batterie fast leer ist, können einige Funktionen der Kamera, z.B. die
WLAN‐Funktion, nicht mehr verwendet werden.

Nach sieben Stunden wurde ich dann doch etwas stutzig. Der Akku war immer noch nicht voll. Gerade einmal die Hälfte der Ladung war erreicht. Keine der LEDs ging, wie beschrieben, aus. Im Laufe der folgenden Tage sollte sich herausstellen, dass dieser Akku sich einfach nicht voll aufladen lässt. Warum konnte ich leider nicht klären. Selbst wenn kurz die kleine Akku - Anzeige eine volle Batterie anzeigt, sobald ich fünf Minuten gefilmt habe, wechselte die Anzeige von voll auf halb auf voll (sprich: sprang immer wieder hin und her) und blieb schließlich bei halb stehen. Nicht nur für den Outdoor Bereich absolut inakzeptabel. Ich weiß ja gar nicht, ist der Akku nun geladen oder nicht geladen. Es scheint so, als ob entweder die Kamera den Akku leer saugt oder der Akku so schlecht ist, dass er die Leistung nicht halten kann.

Aufzeichnung:

Das nächste Problem folgt natürlich auf dem Fuß. Wir haben mehrere Videos gefilmt. Verwendet haben wir eine Micro SB Karte von Qumox (Link zu Amazon Speicherkarte Qumox). Das Auslesen funktioniert sowohl über einen Adapter über den Kartenslot am PC als auch über den Anschluss der Kamera, mit einem USB Kabel, und das spätere herunterladen auf den PC. Beide Varianten funktionieren ohne Probleme. Nur leider waren nicht alle Videos gespeichert, die wir aufgenommen haben. Die Actioncam 400 hat zwar auf dem Display das Symbol für Rec angezeigt, die Sekunden und Minuten sind auch gelaufen, aber später fehlten Videos auf der Karte. Wir haben uns dann genauer damit befasst. Videos aufgenommen und kontrolliert, ob sie wirklich gespeichert wurden. Scheinbar hat diese Kamera ein größeres Problem, da das Gerät einige Videos speichert und andere nicht. Ohne eine Fehlermeldung. In Anbetracht der anderen Probleme denke ich einfach, dass dieses Gerät fehlerhaft ist!

Ich kann mich bei dieser Kamera nicht darauf verlassen, dass einige Videos abgespeichert werden und andere nicht! Wir haben die Kamera dann auf die Werkseinstellung zurückgestellt. Der Akku wurde erneut vollgeladen (da dieser nach kurzer Zeit schon wieder entladen war), wir haben ein paar Videos gefilmt. Die Akkuanzeige sank erneut rasch. Nicht alle Videos wurden gespeichert.

Stellt Euch vor, Ihr filmt zum Beispiel Euren ersten Fallschirmsprung und stellt hinterher fest, dass die Kamera doch keine Aufnahme abgelegt hat. Oder Ihr macht eine Mehrtagestour mit dem Rucksack und zu Hause fehlen von den drei Tagen Filmmaterial aber knapp 30 % - 40 %. Was dann? Noch einmal laufen!

Fazit:

Für mich waren die Ansammlung der vielen kleinen Probleme das Knock-out-Kriterium für diese Actioncam. Die Ladeanzeige funktioniert nicht richtig. Der Akku lädt nicht. Die Akkukapazität ist absolut inakzeptabel. Das Mikrofon ist selbst ohne Unterwassergehäuse unterirdisch schlecht! Die Speicherung der Videodateien ist nicht zu 100 % gegeben. Eine absolut unzuverlässige Kamera, mit zu vielen technischen Mängeln. Ich möchte ungern weitere fünf Tage warten, ob sich noch weitere Fehler auf diesem Gerät einschleichen!

Was Ihr machen könnt, ist, die Rollei Actioncam 400 bei einem Händler Vorort kaufen. Euch vorher erkundigen, ob Ihr Euer Geld zurück bekommt, falls das Gerät Euch nicht gefällt! Und wie lange ihr dafür Zeit habt. Ihr könntet das Gerät dann zu Hause in Ruhe testen. Ob der Akku richtig lädt. Speichert die Kamera alle Daten wirklich ab. Und und und.... Anderenfalls kann ich hier absolut keine Kaufempfehlung geben! Da retten der minimalistische Preis von knapp unter 100 € das Gerät auch nicht! Mir fällt da der Spruch ein! Dreimal billig gekauft ist einmal teuer! Ich weiß, das ist leichter geschrieben als gesagt, aber das ist nicht die erste Kamera, die ich wirklich gerne kaufen wollte! Was soll ich sagen, solltet ihr nicht so viel Geld für eine Actioncam haben, dann spart lieber noch ein wenig länger (ich weiß, wenn man etwas haben will, dann zieht sich das furchtbar!) oder haut Freunde und Familie an, das sie Euch eine qualitativ höhere Cam zum Geburtstag, Valentinstag oder zum Nichtgeburtstag schenken oder wenigsten etwas dazugeben. Es gibt viele klasse Actioncams von Sony oder von GoPro (aber auch hier solltet ihr vergleichen und Testberichte richtig lesen!!! Sehr wichtig zum Beispiel ist meiner Meinung nach die Sache mit dem verbauten Akku). Ich werde es dann mit einem anderen Hersteller noch einmal probieren und Euch darüber informieren!

Habt Ihr vielleicht bessere Erfahrungen mit der Rollei Actioncam 400 gemacht? Dann schreibt es in die Kommentare! Oder seit ihr auch enttäuscht worden? Dann schreibt mir etwas dazu!